🚀 Das AM5-Upgrade-Projekt: Dokumentation & Systembericht

Von der Strategie über die Migration bis zur manuellen Treiberinjektion: Die Umstellung auf die neue AMD-Plattform.

1. System-Basis (Alt: AM4)

Als Ausgangsbasis für das Upgrade diente eine hochperformante AM4-Plattform. Um die Systemkomponenten für den AM5-Build freizugeben, wurden lediglich die Grafikkarte und das Netzteil entnommen und durch vorhandene Alt-Komponenten ersetzt.

Detaillierte Komponentenliste (Vorher)

Komponente Modell / Spezifikation Verbleib
Gehäuse Thermaltake Core V51 TG (Big Tower) **Behalten** (Das AM4 Rest-System verblieb in diesem Gehäuse)
Mainboard ASUS Crosshair Hero 7 (X470 Chipsatz) **Behalten** (Teil des funktionierenden AM4 Rest-Systems)
CPU AMD Ryzen 7 2700X **Behalten** (Teil des funktionierenden AM4 Rest-Systems)
RAM 2x 16 GB DDR4 RAM (OC auf 3200 MHz) **Behalten** (Teil des funktionierenden AM4 Rest-Systems)
Primäre NVMe SSD Samsung 970 EVO 2 TB M.2 (MZ-V7E2T0BW) **Behalten** (Die SSD verblieb im AM4-System; die Daten wurden geklont)
Netzteil (PSU) MSI MPG A1000G PCIE5 (1000W, 80 Plus Gold, ATX 3.0/PCIe 5.0) **Entnommen** (Ersetzt durch **Thermaltake 650W**)
Grafikkarte (GPU) Manli RTX 3090 Ti Gallardo **Entnommen** (Ersetzt durch **GTX 1080**)

Wichtige Anmerkung zum Netzteil

Obwohl das System auf AM4 lief, war bereits ein **ATX 3.0 / PCIe 5.0 fähiges Netzteil** (**MSI MPG A1000G PCIE5**) installiert. Dies war ein entscheidender Vorteil, da es die 12VHPWR-Verbindung für die RTX 3090 Ti nativ unterstützt und keine Aktualisierung des Netzteils für AM5 notwendig war. Das Netzteil war damit **zukunftssicher** für das AM5-Upgrade.

Aktueller Status des AM4-Systems (Nach dem Upgrade)

Nachdem die leistungsstarken Komponenten für das neue AM5-System entnommen wurden, verbleibt der restliche AM4-PC im **Thermaltake Core V51 TG Gehäuse** mit der **GTX 1080** und dem **Thermaltake 650W Netzteil** als funktionierender Zweit-PC.

2. System-Basis (Neu: AM5)

Das neue System wurde auf der **AM5-Plattform** aufgebaut und vollständig auf **DDR5** und **PCIe 5.0** umgestellt, um maximale Performance und Zukunftsfähigkeit zu erreichen. GPU und Netzteil wurden übernommen, um Kosten zu sparen.

Detaillierte Komponentenliste (Nachher)

Komponente Modell / Spezifikation Anmerkung
Gehäuse Thermaltake Ceres 300 ARGB (Mid-Tower) Neu, besserer Airflow
Mainboard ASUS X870-F GAMING (X870 Chipsatz) Neu, Sockel AM5 (DDR5, PCIe 5.0)
CPU AMD Ryzen 7 9800 X3D Neu, Top-Performance (X3D)
RAM Kingston FURY Beast (2x 32 GB, **DDR5-6000**, CL30, **EXPO**) Neu, **64 GB Dual-Kit**
Primärer Speicher (RAID 0) 2x SAMSUNG 9100 PRO 1 TB SSD (PCIe **5.0** x4) Neu, für maximalen Speicherdurchsatz (Ziel des Klon-Images)
CPU-Kühler Noctua NH-D15 G2 Neu, leistungsstarker Luftkühler
Netzteil (PSU) MSI MPG A1000G PCIE5 (1000W) Vom AM4-System **übernommen**
Grafikkarte (GPU) Manli RTX 3090 Ti Gallardo Vom AM4-System **übernommen**

Wichtiger Hinweis zur Hardware

Die Installation dieser Top-End-Hardware erfolgte im Rahmen des Upgrade-Projekts in **Eigenregie** und dient als leistungsstarke, **zukunftssichere** Basis für alle kommenden Workloads.

3. Strategie, Überlegungen und Ergebnisse

Das Ziel des Upgrades war eine signifikante Steigerung der Performance und die Erreichung von **Zukunftssicherheit** durch den Wechsel auf **DDR5-RAM** und den AM5-Sockel. Die vorherige CPU auf der AM4-Plattform war ein **Ryzen 7 2700X**.

Ergebnisse und Performance-Gewinne

Metrik Alt (AM4 - Ryzen 7 2700X / DDR4) Neu (AM5 - 9800 X3D / DDR5) Verbesserung
Effektive RAM-Geschw. ~3200 MHz ~6000 MHz (EXPO) +87,5 %
Speicher-Latenz (Lese) ~65 ns ~58 ns Deutliche Steigerung der Stabilität

Visueller Benchmark-Vergleich (Zusammenfassung)

Der direkte Vergleich von Benchmark-Screenshots verdeutlicht den Leistungssprung der neuen AM5-Plattform. Detaillierte Vergleiche finden Sie auf der Seite Detail-Vergleiche & Fotos.

AM4 (Vorher)

Benchmark-Ergebnis AM4

Benchmark Vorher (AM4) - CPU-Z.

AM5 (Nachher - 9800 X3D)

Benchmark-Ergebnis AM5 - 9800 X3D

Benchmark Nachher (AM5) - CPU-Z.

Die zentrale Überlegung: Klonen statt Neuinstallation

Wir entschieden uns gegen eine zeitaufwendige Neuinstallation, um alle bestehenden Konfigurationen und Lizenzen zu erhalten. Das Risiko, die **Hardware-Kompatibilität manuell lösen** zu müssen, wurde bewusst eingegangen.

Anfängliche Risikoanalyse: Der Hardwaresprung

Die größte anfängliche Sorge war der extreme Hardwaresprung (AM4 auf AM5 X870 Chipsatz). Ein geklontes Windows 11 vom alten System würde die neuen AMD-Controller-Treiber nicht kennen. Die Optionen zur Überbrückung waren:

4. Migrations-Herausforderung: Boot-Controller-Treiber

Problemstellung

Nach dem ersten Start auf der neuen AM5-Plattform startete Windows 11 nicht, da die neuen **X870 SATA/NVMe Controller-Treiber** fehlten und das geklonte System versuchte, mit den alten AM4-Treibern zu booten.

Die Lösung: Manuelle Treiberinjektion

Die Treiberinjektion wurde manuell über eine **Windows PE (Preinstallation Environment) Boot-CD/USB** durchgeführt.

Vorgehen (Zusammenfassung)

  1. Starten von einem Windows PE Medium (z.B. Macrium Reflect Rescue Disk).
  2. Manuelles Mounten der Windows-Partition.
  3. Verwenden des Befehls **`dism`**, um die heruntergeladenen **AMD X870 Chipsatztreiber** in das offline gemountete Windows-Image zu injizieren.
  4. Neustart.

Nach diesem Schritt startete das System erfolgreich, benötigte jedoch weitere Treiber-Updates direkt in Windows.

5. Troubleshooting und manuelle Reparatur

Trotz der erfolgreichen Migration traten zwei kritische Probleme auf, die eine präzise manuelle Behebung erforderten.

Problem A: Verbiegen von AM5-Sockel-Pins (Der Super-GAU)

Beim Einsetzen der CPU wurden **mehrere Pins des AM5-Sockels verbogen**. Dies ist ein kritischer Fehler, der normalerweise zum Austausch des Mainboards führt.

Verbogene Pins (Vorher)

Foto: Verbogene Pins im AM5-Sockel

Kritischer Schaden im Detail. (Klick für Vollbild)

Erfolgreiche Reparatur (Nachher)

Foto: Reparierte AM5-Sockel-Pins

Die Pins nach der Mikro-Reparatur. (Klick für Vollbild)

Lösung: Mikro-Reparatur in Eigenregie

Der Schaden wurde durch eine **Mikro-Reparatur** behoben: Mit einer **starken Lupe**, **heller Beleuchtung** und einer **dünnen, langen Nadel** wurden die verbogenen Pins vorsichtig und erfolgreich wieder in ihre korrekte vertikale Position gebracht.

Problem B: Instabiles POST-Verhalten

Das Mainboard zeigte inkonsistentes Verhalten beim POST-Prozess. Der Bootvorgang hing zeitweise oder schaltete zwischen den BIOS-Speicherbänken hin und her.

Lösung: BIOS-Update und EXPO-Deaktivierung

Ein Update auf das aktuellste **AGESA-BIOS** des Mainboards und eine anfängliche Deaktivierung von EXPO (AMD's Overclocking-Profil für DDR5) stellte die Stabilität wieder her.

6. Erweiterung und PCIe Lane-Aufteilung

Die Herausforderung: PCIe 5.0 x8 vs. x16

Um die extrem schnellen **NVMe Gen 5 SSDs** voll auszunutzen, wurde ein RAID 0-Verbund aus zwei PCIe 5.0 SSDs im primären M.2-Slot des Mainboards eingerichtet. Dieser Slot teilt sich jedoch die PCIe-Lanes mit dem Haupt-GPU-Slot.

Aktuelle Konfiguration

Durch die Nutzung des **PCIe 5.0 RAID 0** für Speicher wird der dedizierte GPU-Slot automatisch von **PCIe 4.0 x16** auf **PCIe 4.0 x8** umgeschaltet.

Konsequente Entscheidung

Die Konfiguration wurde zugunsten der **maximalen Speicherdurchsatzrate** gewählt.

7. Fazit und Zusammenfassung

Die wichtigsten Erkenntnisse

Support-Kontakt: Bei Fragen zum neuen System wenden Sie sich bitte an: [Ihre E-Mail-Adresse]